Autoren geben sich am TLG die Klinke in die Hand
Schon zweimal hatten die 7. Klassen in diesem Jahr, dank Frau Fabich-Hederer, das Vergnügen einen Schriftsteller aus seinem Buch lesen zu hören und ihm anschließend Fragen zu seinen Büchern, seinem Leben und seiner Arbeit stellen zu können.
Als erstes wurde Harald Parigger, Autor vieler historischer Jugendbücher, sowie des Romans Die Hexe von Zeil, welches die Klassen 7a & 7b mit Begeisterung gelesen hatten, eingeladen. Da die Lesung am Nachmittag, außerhalb der Unterrichtszeit, statt fand, löste dies bei vielen zuerst Ärgernis aus.Doch als dann alle schön geordnet in der Aula der Rotbuchenschule saßen, Harald Parigger seinen Platz auf einem kleinen Podium eingenommen hatte und anfing zu lesen, war der Frust bald vergessen. Wild gestikulierend, laut sprechend, teilweise fast schreiend und brüllend zog er die Zuhörer in seinen Bann, als er das Verhör der vermeintlichen Hexe Ursula (19 Jahre) aus dem 17. Jahrhundert vorlas.
Später antwortete Parigger, der selber Direktor eines Gymnasiums ist, auf die Frage, welcher sein Lieblingsarbeitsplatz sei: Eine Terrasse in Italien mit Blick über einen See, einem Glas Rotwein und einer Scheibe Salami.
Im März wurde dann, auf Vorschlag einiger Schüler der 7b, der Münchner Autor Friedrich Ani eingeladen. Der ehemalige Polizeireporter las aus seinem ersten Jugendbuch vor Durch die Nacht, unbeirrt. Es handelt von zwei Jugendlichen, Isa und Mingo, die Probleme mit Drogen, ihren Eltern und dem Alltag haben.Eindrucksvoll las er mit kratziger, tiefer Stimme im überfüllten Musiksaal wie Isa von ihren Eltern gezwungen wird, Dinge zu tun, die sie gar nicht tun will. Nachdem der tosende Applaus verhallt war, wurde auch Ani mit Fragen durchlöchert und verteilte bereitwillig Autogramme.
Es war klar, dass nach dieser Lesung keiner mehr Lust hatte, mit dem normalen Vormittagsunterricht weiterzumachen...
Vielleicht werden demnächst noch weitere Autoren, z.B. Benjamin Leevert (Crazy), empfangen, was glaube ich gut wäre, da es zwischendurch Spaß macht, nichts für den Unterricht und sich doch zu bilden oder so.
Außerdem finde ich es eh super, dass solche Lesungen auch von der Schule aus organisiert werden, denn selber rafft man sich meistens doch nicht auf zu so einer Veranstaltung zu gehen. (Schade nur, dass Erich Kästner uns leider nie diese Ehre erweisen wird.)
Sophie Müller, 7b