Muss das denn jetzt sein?!

Oder: über die nicht immer einfache Arbeit des „Schulfotographen“

Da steht man ganz gemütlich vor dem Haupteingang, und da kommen einem die wahnsinnigsten Ideen. Manchmal sollte man sie besser nicht äußern, aber manchmal lohnt es sich doch den Mund aufzumachen und kundzutun was einem so durch die immer aktiven Gehirnzellen sickert. Genauso muss es gewesen sein, als Stefan Memminger und ich (Patricia Heider) beide aus der K12 – Kunst LK die Idee hatten, die Klassenfotos doch dieses Jahr einfach selbst zu machen. Schließlich war es die letzten Jahre ja so, dass die Fotos immer ein Photograph gemacht hatte und es im Prinzip jedes Jahr das gleiche war. Wir unterbreiteten Frau Nöhbauer das Angebot, dass wir dieses Jahr die Fotos selbst machen würden – von der ganzen Schule. Sie blickte uns nur zweifelnd an, fragte nach der Ernsthaftigkeit dieses Angebots (mittlerweile wissen Sie ja, Frau Nöhbauer, dass wir alles machen....Alles!) und fand die Idee so toll dass sie sofort zum Direktor ging um die Sache „klarzumachen“. Kurz nach den Osterferien war es dann soweit. Mit viel Bürokratischem Aufwand hatte Frau Nöhbauer einen Plan für die Tage 2. Mai 01 bis 4. Mai 01 (die letzten Fotos wurden am 20. Mai gemacht!) zusammengestellt, an dem alles passieren sollte. Unseren jeweiligen Kursleitern war Bescheid gegeben und so gingen wir frisch motiviert an die Arbeit. 1 Tag vor dem ersten Foto fiel uns noch die Idee mit dem Gewinnspiel für das kreativste Foto ein.

Na ja, es ist schwieriger als sich die meisten sich das vorstellen 25 Leute dazu zu bringen sich in einen Rahmen zu bewegen und alle in die Kamera zu schauen. Es gab doch einige Rückschläge einzustecken: Heiserkeit, blöde Kommentare sowohl von Lehrers als auch von Mitschülers Seiten; dass die Fotos vom ersten Tag nahezu alle unscharf und nicht zu retten waren und dann noch mal gemacht werden mussten, und der Schock, als im Dateiregister ca. 16 Fotos fehlten, die glücklicherweise doch noch gefunden werden konnten.

Zurück zum Gewinnspiel: Den folgenden Text sprach ich so oder in abgewandelter Form in jeder Klasse:

„Hallo! Die letzten Jahre war es ja immer so, dass ein Photograph die Klassenfotos gemacht hat. Dieses Jahr wollten wir aber mal was neues und machen sie deswegen selber. Damit das ganze auch noch ein bisschen lustiger und spannender wird, haben wir uns ein kleines Gewinnspiel ausgedacht. Und zwar gewinnt die Klasse die das lustigste und kreativste Foto macht. Bewertet wird nach der Formation, der Ortswahl – da helfen wir euch ein bisschen- und wie ihr euren Klassenleiter ins Foto integriert. Zu gewinnen gibt’s freien Eintritt in ein Kino-Openair. Wer ist der Klassensprecher? Ihr habt jetzt 5 Minuten Zeit euch was zu überlegen, dann will ich wissen was ihr machen wollt“ Ist schon beim ersten Mal lesen langweilig? Dann lesen Sie’s ca. 60 mal!

Unserer Meinung nach hätten viel mehr Fotos prämiert werden müssen, denn es gibt so viele tolle Fotos dass wir uns gar nicht recht entscheiden konnten. Manche Klassen haben total gut mitgearbeitet, hatten super Ideen und einen total kooperativen Klassenlehrer (Manche ihrer Art ließen sich aufhängen, fesseln, oder in Kieskisten sperren). Leider hatten manche Klassen überhaupt keine Idee oder haben nur dumme Kommentare gemacht, aber es war ja jeder Klasse freigestellt ob sie sich beteiligten oder nicht. Als Gewinner kürten wir die Klasse 7b die sich auf dem Dach der Schule formierte, ein Plakat hochhielt und Frau Stein an ihrem eigenen Schal erhängte.

Es ist doch bedenkenswert dass diese ganze Fotogeschichte sehr viel mehr Zeit und Kraft von uns gefordert hat als wir erwartet haben. Diverse Motivationsschübe von Frau Nöhbauers Seite in Form von Eis und dem noch versprochenen Essen und ihr gnadenloses und wildes Verteidigen ihrer Schüler vor ihren Kollegen haben uns immer wieder dazugebracht weiterzumachen und von dem Tag zu träumen an dem das letzte Foto geschossen sein würde. Und so sind wir alle froh, dass dieses Jahr wieder alle auf den Bildern eingefangen sind. Es sind nicht alle – es können nie alle sein. Ich bitte diejenigen die mit ihren Retuschierungswünschen an mich herantraten um Verzeihung. Es ist nicht machbar für einen Menschen alleine,  diese Fotos in so kurzer Zeit noch so zu verändern, dass es nicht wie Kraut und Rüben aussieht.

Vielen Dank für unser aller Zusammenarbeit, denn schließlich ist auch fotografiert werden eine Arbeit. Und hoffentlich gefällt euch das Ergebnis!

                   Triz & Steve

 

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