LERNORT STAATSREGIERUNG
Am Freitag, den 9.Februar 2001, folgten die Sozialkundekurse der zwölften und dreizehnten Klasse zusammen mit Frau Elsen dem Angebot des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, einen Tag lang einen Einblick in Arbeitsweisen und Strukturen von Staat und Gesellschaft zu bekommen, aber auch die Menschen, die täglich in den Ministerien und Ämtern arbeiten, kennenzulernen.
Zu diesem Zweck
wurden wir im Bayerischen Staatsministerium des Innern empfangen und zuerst
mit der Geschichte der Gebäude und Institutionen vertraut gemacht. Später folgten
wir dann bei Wurstsemmeln und Saft den Ausführungen der beiden Mitarbeiter des
Ministeriums, denen es trotz oder gerade wegen ihrer showmasterähnlichen Art
gelang interessante Informationen anzubieten. Viel verwunderte dabei die Tatsache,
dass die Reden der Minister von speziellen Redenschreibern verfasst werden;
je nach Anlass und Absicht, ob fürs Bierzelt oder vor Unternehmern, von verschiedenen
Schreibern, woraufhin eine Diskussion mit den beiden betreuenden Mitarbeitern
in Gang kam.
Später hörten wir dann einen
Vortrag über das von uns ausgesuchte Thema Asylverfahren und Ausländerrecht,
in dem ein ehemaliger Richter versuchte, etwas Licht in das verzwickte und komplizierte
Ausländerrecht zu bringen. Neben den Ausführungen des Richters vermittelte uns
noch ein Film die verschiedenen Stufen von der Aufenthaltsgenehmigung bis hin
zur Einbürgerung. Dabei kam besonders in Bezug auf die mangelnde Humanität solcher
Verfahren oft Diskussions- und Fragestimmung auf.
Nach einem leckeren Mittagessen auf Staatskosten in der Kantine der bayerischen Staatskanzlei gegenüber besichtigten wir das Gebäude, das sich zwischen Residenz, Hofgarten und Altstadtring befindet. Dieser Ort hat eine wechselvolle Geschichte. 1560 ließ Herzog Albrecht hier einen neuen Lustgarten mit Lusthaus errichten. Im 19.Jht folgte eine Kaserne, schließlich das Bayerische Armeemuseum. Es wurde durch den Krieg so zerstört, dass eine Nutzung nicht mehr möglich war. Dem Plan, hier eine Staatskanzlei zu errichten, folgten jahrelange heftige Diskussionen. Erst vor wenigen Jahren wieder aufgebaut, faszinierte der gläserne, transparent wie auch monumental wirkende Bau seine Besucher.
Neben der großen Kuppelhalle sahen wir dann auch den Raum, in dem das bayerische Kabinett seine Sitzungen abhält, und genossen von den Ministersitzen aus die phantastische Aussicht
Alles in allem war die manchmal etwas einseitige, im Großen und Ganzen jedoch sehr informative Exkursion ein Erlebnis für alle Teilnehmer.
Falko Zemmrich, sk 1
München, den 21. Mai 2001