Zeitung in der Schule:
Die ganze Wahrheit über die SZ
Normalerweise wird die SZ von vielen Jugendlichen und Erwachsenen gelesen, um sich über Politik, Kultur und Sport zu informieren. Aber wer weiß schon, wie zuverlässig der tägliche Wetterbericht ist. Wem ist schon mal aufgefallen, dass die meisten Leserbriefe zum politischen Teil von männlichen Akademikern geschrieben werden. Oder dass die meisten weiblichen Kontaktanzeigen von Frauen über 50 sind, wogegen die Männer schon ab 30 in den schwülstigsten Formulierungen um zukünftige Partnerinnen werben. Diese und viele weitere Erkenntnisse waren das Ergebnis des dreimonatigen Projekts Zeitung in der Schule, das die Klassen 9b und 9c im Fach Sozialkunde durchführten.
Zeitung in der Schule, ein Projekt der Süddeutschen Zeitung und des IZOP-Instituts, ermöglichte den Schülern, täglich ein kostenloses Exemplar der SZ zu erhalten. Anhand von verschiedenen Arbeitsaufträgen lernten die Schüler am Beispiel der SZ den Aufbau einer überregionalen Tageszeitung kennen und setzten sich mit den verschiedenen Bereichen und Möglichkeiten der Berichterstattung auseinander. Das Ziel war, das Interesse am Zeitunglesen zu wecken und einen kritischen Umgang mit dem Inhalt anzuregen.
Das Gespräch mit einer Redakteurin ermöglichte einen Einblick hinter die Kulissen der Zeitung. (Ihre private Telefonnummer hat sie den Jungs aber nicht verraten.) Außerdem konnten die Schüler bei dem Besuch von Infineon Technologies AG und einer Messe ihre eigenen journalistischen und fotografischen Fähigkeiten testen. Ihre Interviews und Berichte werden in der SZ abgedruckt. Und schließlich mussten sie die Ergebnisse einer Langzeitbeobachtung zu einem Thema eigener Wahl in einem Referat vor der Klasse vortragen.
Owohl wir am Schluss fast in Zeitungsstapeln versanken (an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für das Verständnis der KollegInnen und des Sekretariats), hat sich die Arbeit aus meiner Sicht voll und ganz gelohnt. Neben wirklich anspruchsvollen Referaten über die Aussagekraft von Fotos, den FC Bayern, Castor-Transporte und die UCK wissen wir nun auch: die Wettervorhersage der Süddeutschen ist tendenziell etwas besser als das tatsächliche Wetter. Also lieber doch den Schirm einpacken!
Elena Meyer