Seit etlichen Schuljahren gibt es den Wahlkurs Mediation am TLG.

Zur Ausbildung:

Teilnehmer:
Schüler und Schülerinnen ab der 8. Klasse können an diesem Kurs teilnehmen.
Erstmals ist die Gruppe sehr groß, da sich mehrere Tutoren für die Ausbildung ent-
schlossen haben. Das ist erfreulich, da sie intensiveren Kontakt zu den jüngeren Schülern
und Schülerinnen haben und somit erfolgreich zur Konfliktbewältigung beitragen können.

Geleitet wird der Wahlunterricht in diesem Schuljahr von Frau Dr. Kleine und Frau Nienaber, die von mehreren Kollegen und Kolleginnen v. a. bei den beiden ganztägigen Blöcken unterstützt werden.

Inhalt:
Nach einer Einführung zu Beginn des Schuljahres, die einen ganzen Vormittag am TLG stattfindet, erfolgt bald danach eine intensive Vertiefung außerhalb der Schule. Die Gruppe
aus Anfängern und Fortgeschrittenen verbringt zwei bis drei Tage in einer Fortbildungs- stätte, z. B. in Benediktbeuren. Dort wird bis in den Abend hinein fleißig gearbeitet, aber auch viel gelacht und wenig geschlafen .Das dort Erarbeitete wird im Laufe des Schuljahres bei monatlichen Treffen an einem Nachmittag (7. und 8. Stunde) immer wieder in Rollenspielen geübt und ergänzt. Spätestens im folgenden Schuljahr sind die Schüler und Schülerinnen dann in der Lage, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in einem echten Schlichtungsgespräch anzuwenden.


Zur Tätigkeit:
Entschließen sich zwei Streitende die „diensthabenden“ Streitschlichter aufzusuchen oder werden sie von einer Lehrkraft nach einem Vorfall geschickt, ist es die Aufgabe der Mediatoren, die stets zu zweit arbeiten, ihnen zu helfen eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dieses Gespräch läuft nach einem festgelegten Schema ab. Nachdem jede Konfliktpartei den Streit aus ihrer Sicht schildern durfte, besteht die schwierigste Arbeit der Schlichter darin, die beiden Streitenden durch geschickte Fragen dahin zu bringen, dass sie erkennen, welche Motive hinter ihrem Streit liegen. Denn häufig ist der momentane Streitfall nur Ausdruck eines tieferen oder länger andauernden Problems. Ist es gelungen die Hintergründe zu erhellen, dann fällt es den Streitenden meistens nicht mehr allzu schwer eine Lösung zu finden und diese in einer schriftlichen Vereinbarung festzuhalten.

Nicht nur diejenigen, die ihr Kriegsbeil begraben, sondern auch die Schlichter profitieren von
diesem Wahlkurs. Immer wieder bestätigen die Schüler und Schülerinnen, dass sie für sich
persönlich eine Menge gelernt haben. Es ist auch im „friedlichen“ Alltag von Nutzen,
z. B. die Wahrnehmung zu schulen oder vermehrt Ich-Botschaften zu formulieren. Auf jeden
Fall erhalten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein Zeugnis über diese Ausbildung.

G. Nienaber