planspiel2Eine politisches Planspiel in Zusammenarbeit mit dem Centrum für Angewandte Politikforschung (CAP).

Wie auch für den Projekttag mit dem Goethe-Institut konnte das TLG das CAP und den bayerischen Landtag, repräsentiert durch Frau Bause und Herrn Volkmann, für ein Planspiel gewinnen. Auf den folgenden Seiten finden sich konzeptionelle Hintergründe ,ein Bericht der Schüler über den Tag, einige Fotos und Videos, die einen Eindruck der Veranstaltung vermitteln sollen.planspiel4


Der Landtag sind wir!
planspiel1Ein Kooperationsprojekt des Bayerischen Landtags und der Forschungsgruppe Jugend und Europa

Die Planspielmethode gehört seit vielen Jahren zum festen Bestandteil in der politischen Bildung, ist sie doch bestens dazu geeignet, auch komplizierte Abläufe und Strukturen lebendig zu vermitteln.

Die ,Kunst' besteht dabei vor allem in der angemessenen didaktischen Reduktion, d.h., zeitliche wie institutionelle Abläufe und Rahmenbedingungen müssen zielgruppengerecht so komprimiert werden, dass deren Kern erhalten bleibt und sich zugleich in eine ansprechende und zeitlich gut realisierbare Spielidee umsetzen lässt. Ausgehend von einer fiktiven Ausgangssituation, dem sogenannten Szenario, arbeitet die Planspielmethode daher stets mit eindeutigen Interessensgegensätzen, einem Spannungsbogen und mit Entscheidungsdruck. Die Ausgangskonstellation, die Spielregeln und das Szenario werden im Vorfeld festgelegt. Das Spieler­gebnis selbst aber bestimmen die Teilnehmenden und kann somit von diesen aktiv gestaltet werden.

Gelingt dies, können Planspiele neben dem reinen Wissenserwerb eine ganze Fülle weiterer Kompetenzen und Lernformen spielerisch vermitteln. planspiel5Interaktives handlungsorientiertes Lernen, planerisch-strategisches Denken oder demokratische, soziale und kommunikative Handlungskompetenzen stellen nur einen repräsentativen Ausschnitt dar.

2005 beauftragte daher der Bayerische Landtag die FGJE damit, ein Planspiel zu entwickeln, das parlamentarische Abläufe, politische Entscheidungsprozesse der Landespolitik, die Arbeit der Fraktionen sowie die Rolle der Medien in der Politik vermitteln sollte. Entstanden ist so das bislang landes- und bundesweit einzigartige Modellprojekt ,Der Landtag sind wir - parlamentarische Demokratie spielerisch erfahren.' Verschiedene Szenarien (Ganztagsschule, Videoüberwachung, Wahlalter 16, Datenschutz), ein modularer Aufbau und unterschiedliche Textvarianten ermöglichen den flexiblen Einsatz bei allen Schultypen ab der 8. Klasse aufwärts. Ursprünglich nur für den Einsatz im Besucherdienstprogramm des Bayerischen Landtags geplant, finanziert dieser seit 2007 auch die bayernweite Durchführung in Schulen. Bei jedem Planspiel sind zudem Mitglieder der Landtags anwesend, die den Jugendlichen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen.

Die Forschungsgruppe Jugend und Europa ist ein bundes- und europaweit tätiges wissenschaftliches Beratungszentrum für die politische Bildungs- und Jugendarbeit am Centrum für angewandte PoIitikforschung (C-A-P) der Ludwig-Maximilians-Universität München. Kontakt: Dr. Doerthe Winter (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Die Umsetzung und Betreuung vor Ort erfolgt durch die Mitarbeiter der FGJE und einem erfahrenen Referentenpool, der von der FGJE methodisch und didaktisch geschult wird.

Die Forschungsgruppe Jugend und Europa

Die Projekte der FGJE werden durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie durch weitere Kooperationspartner gefördert.


Planspiel der Klassen 9b/c

Thema: Bayerischer Landtag

Am 2.7.2008 fand am Theodolindengymnasium ein Planspiel statt, an dem die Schüler der Klassen 9b und 9c teilnahmen. Die Aufgabe bestand darin, ein Vormittag lang in die Rolle eines bayerischen Landtagsabgeordneten zu schlüpfen.

planspiel6Als erstes wurden die Schüler in 3 verschiedene Parteien eingeteilt (CSU, SPD, Grüne) und es wurde ihnen der Sachverhalt geschildert. Weiterhin gab es ein Presseteam, welches den Tag über Fotos schoss und die verschiedenen Parteimitglieder interviewte. Die Parteien mussten darüber diskutieren, ob in Bayern an belebten Plätzen Sicherheitskameras installiert werden sollten. In der ersten Parteisitzung wurden die Parteivorstände gewählt und die Parteimitglieder wurden in die einzelnen Ausschüsse aufgeteilt. Darauf folgte die erste Ausschusssitzung in der aus jeder Partei eine Gruppe von Abgeordneten aufeinander trafen und über den Gesetzesentwurf diskutieren sollten. Danach wurde eine weitere Plenumsitzung einberufen in welcher der Alterspräsident vorgestellt wurde und die einzelnen Parteivorstände eine kurze Rede hielten.

planspiel7In der zweiten Parteisitzung wurde der Gesetzesentwurf dann ausgefeilt und durch verschiedene Vorschläge verbessert. Dieser, von jeder Partei individuell verbesserte, Entwurf wurde dann an den Ausschuss ,,Innere Sicherheit“ weitergegeben, welcher den Entwurf dann vollendete und zur entgültigen Abstimmung ins Plenum weiterreichte. Da die CSU die Mehrheit hatte, wurde das Gesetz nach derer Wünschen verabschiedet wurde. Es gab eine Abschließende Rede der Parteivorsitzenden und das Planspiel endete.

Nach dem Planspiel besuchten uns zwei bayerische Landtagspolitiker, die unser Planspiel beurteilten und Fragen unsererseits beantworteten. Weiterhin erläuterten sie uns weitere interessante Details über den Ablauf eines solchen Tages im ,,richtigen“ Landtag.

Meiner Meinung nach war dies ein gelungener Tag und sollte für die künftigen neunten Klassen wiederholt werden, da man wie ich finde allgemein viel über den politischen Alltag dazugelernt hat.
Kerem, 9b