Politikseminar 10c

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Das gemütliche Beisammensitzen wird nur durch das für die weiblichen Teilnehmer durch das „Plichtprogramm Sex and the city" kurzfristig unterbrochen. Weiter geht es mit etlichen Runden Mäxchen und Tischtennis, wobei die Stimmung beträchtlich steigt. Leider rückt die Bettruhe immer näher und alle begeben sich eher schleppend auf die Zimmer. Aber was wäre eine Fahrt würde man als ordentlicher Schüler nicht doch etwas verspätet seinen Kopf auf das Kissen fallen lassen!

Mittwoch, 21.April 2004

Vor den Frühstück erscheinen die ersten Gesichter der Damen abgehetzt und müde auf den Gängen, um sich fürs Frühstück herzurichten. Ein Blick in die Runde verrät, dass die Stimmung am Abend zuvor ausgelassen war, die eindeutigen Augenringe untermauern diesen Eindruck noch zusätzlich. Pünktlich um neun beginnt das Programm und spätestens jetzt müssen die Gehirnzellen aktiviert werden. Nach dem Mittagessen startet die Fahrt zum wunderschönen Chiemsee. Der Busfahrer zeichnet sich vor allem durch seine oberbayerische Herzlichkeit und einen eigenen Musikgeschmack aus. Die Überfahrt nach Frauenchiemsee wird von manchen nur schwerlich mit dem Ruderboot bewältigt, wir sehen in diesem Zusammenhang von der Nennung der Namen ab. Dem „faulen" Rest seht der Dampfer zur Verfügung. Die Insel wird auf die verschiedenste Art und Weise erkundet, doch irgendwann treffen sich dann alle bei weiß-blauem Himmel im Biergarten, was die Dresdner Schüler nun restlos begeistert. Die Ausgelassenheit treibt den Lehrern schon das Grauen bei der Vorstellung an die Nacht ins Gesicht. Doch auch der Abend verläuft sehr lustig, was unter anderem auch an den ruhmreichen Fussballern unser Klasse liegt.

Donnerstag , 22. April 2004

Wir haben uns an die Atmosphäre und die Arbeit gewöhnt und der Tag verläuft wie die

Politiklager der Klasse 10 c/ Austausch mit Dresdner Schülern

Montag, 19 April 2004

Nach einer guten Stunde Fahrt durch das schöne Oberland, wo es etliche kleine und sehr kurvige Straßen gibt, die für jeden Busfahrer eine Herausforderung darstellen, die Bauern der Natur noch treu bleiben und mit Kuhmist für einen „angenehmen Duft" sorgen, kommt die Klasse 10 c gespannt und neugierig auf die Dresdner wartend in der Jugendbildungsstätte an. Der Vormittag ist geprägt vom „Erkunden" der Zimmer und der Umgebung, bevor sich die gesamte Meute zu Tisch begibt.

Gegen vier Uhr treffen dann endlich auch die Dresdner ein. Die ersten Kontakte verlaufen eher zurückhaltend, aber die Stimmung ist bereits bei Kaffee und Kuchen entspannt. Am Abend beginnt die „Sache" dann richtig Spaß zu machen. Die Zimmerruhe, die sehr zum Entsetzen der Schüler auf elf Uhr festgelegt wird, sorgt kurzfristig für dunkle Mienen, wird aber eingehalten. Die gute Landluft macht die Stadtkinder müde und der Schlaf ist schon um Mitternacht weit verbreitet.

Dienstag, 20. Mai 2004

Gegen halb neun finden sich alle, am ersten Morgen noch relativ fit, zum Frühstück ein. Um neun beginnt dann die Arbeit. Die erste Themenwahl kommt auf uns zu, die schwere Entscheidung zwischen der Arbeitsgruppe zum Thema „Rechtsextremismus in Deutschland" und der Arbeitsgruppe „Terrorismus" ist zu treffen. Beim Mittagessen finden die Diskussionen hierzu kein Ende, bei Kaffee und Kuchen findet am Nachmittag Entspannung statt. Um fünf Uhr wird die Gruppenarbeit beendet und alle genießen die letzten Sonnenstrahlen mit Blick auf den Wendelstein, bevor es dann schon wieder Zeit zum Abendessen ist. Die Stimmung ist entspannt und die Vorfreude auf den Abend, der mit einem Bier oder für die Genießer auch mit einem Glas Wein eingeläutet wird, wächst.


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anderen erfolgreich und lustig. Am letzen Abend ist dann Partystimmung angesagt und alle sind erstaunt, wie schnell der Aufenthalt im Oberland sich dem Ende nähert.

Freitag, 23. April 2004

Die Gesichter zeigen deutliche Anzeichen von verschärfter Müdigkeit. Auf der Fahrt nach München kehrt eine Stille im Bus ein,

die nur darauf schließen lässt, dass vor dem Stadtrundgang mit den Dresdnern ein „Power-Schlaf" von Nöten ist. Um 14 Uhr verabschieden wir die Dresdner mit etwas Wehmut, aber die nächsten privaten Treffen mit einigen Schülern finden bereits in den Pfingstferien in der schönen Stadt Dresden statt.

 



Straßburg im Herbst 2003

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Könnte man doch meinen, dass die lange Zugfahrt von München nach Straßburg für uns ein notwendiges Übel darstellte, um endlich mal weg zu kommen und den Schulalltag für zwei Tage vergessen zu können. Jedoch früh merkten wir: die Reise beginnt auf dem Weg. Die Zugfahrt allein war schon ein Erlebnis. Nachdem wir im Abteil eine Steckdose für unseren CD-Player gefunden hatten, konnte auch schon der ganze Wagon an unse-rer Musik teilhaben. Nun hatten wir auch endlich Zeit, Hausaufgaben nachzuholen, die eigentlich schon längst fällig waren.

Wohlbehalten in Straßburg angekommen, entdeckten wir die erste „echte" Sehens-würdigkeit. Es war der Canisite (franz. für die „Anlage zur Verrichtung der hundlichen Notdurft"). Endlich erreichten wir das Jugendhotel C.I.A.R.U.S. Da es schon recht spät war, beschlossen wir gleich einmal, das Nachtleben von Straßburg unsicher zu ma-chen.

Am nächsten Morgen erzählten wir uns bei einem französischen Frühstück gegenseitig, wie abenteuerlich wir von unserer nächtlichen Streiftour wieder den Weg zurück ins Hotel gefunden hatten.

Tagsüber begleiteten uns hartnäckig verschie-dene „Ergüsse": einerseits die des Regens und andererseits die geistigen des Herrn Mann über die kulturhistorischen Hintergründe Straßburgs (Besonders sehenswert: die große Kathedrale im Stadtkern und der Europarat).

Am Nachmittag hatten wir einige Stunden frei, um uns für den Besuch des Europa-parlaments ein wenig auszuruhen. Später, im Europaparlament, erfuhren wir einiges über Funktion und Arbeitsweise des Parlaments, da wir nach einem Gespräch mit der Europaabgeordneten der CSU Wolfratshausen, Frau Dr. Stauner, sogar einer Sitzung beiwohnen durften. Der optische Eindruck war leider

etwas ernüchternd, da sich lediglich 20 Abge-ordnete, die sich im riesengroßen Saal regel-recht verloren haben, über Gewässerqualität in Europa stritten. Ehrlich gesagt hatten wir etwas Spektakuläres erwartet. Rein architektonisch gesehen ist der gesamte Gebäude-komplex beeindruckend. Voll gepackt mit Informationen traten wir wieder den Rückweg zum Hotel an und machten uns frisch, um am Abend vor unserer Abreise noch einmal auszugehen.

Bereits am nächsten Morgen mussten wir unsere gerade ausgepackten Koffer auch schon wieder einpacken. Nach dem Frühstück brachen wir bei leider strömendem Regen zu einer Rheinschifffahrt auf, was dann sozusagen Wasser von oben und unten bedeutete. Nur in Schrittgeschwindigkeit fuhren wir an vielen Sehenswürdigkeiten entlang. Durch das eintönige Grau am Straß-burger Himmel, das gleichmäßige Tuckern und die aufkommende wohlige Wärme im Bauch des Schiffes, kam der Großteil unserer Gruppe seinen Träumen ein wenig näher. Jäh wurden wir bei Beendigung der Tour am Anlegepunkt in die Wirklichkeit zurückgeholt. Nach dem Mittagessen hatten wir die Wahl, in ein Museum zu gehen oder in der Stadt letzte Mitbringsel für Freunde und Familie zu besorgen. Gegen vier Uhr traten wir dann auch schon den Weg zur Heimreise nach München an.

Auf der Rückfahrt waren wir uns alle einig: „Die drei Tage in Straßburg waren abgesehen vom Dauerregen trotzdem ein einmalig schönes Erlebnis!"

Thomas Neumeier


Russland 2004

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Strastwujtje - Eintauchen in eine andere Welt!

Flughäfen der Stadt, wohnten in einem der größten Hotels (6000 Betten!), brauchten 20 Minuten von unseren Zimmern zum Früh-stücksraum im 21. Stock des Hotels, hatten die beste Aussicht auf den Kreml und die Basiliuskathedrale, erlebten die kältesten Sommertemperaturen (5° C), trafen auf die größte Ansammlung von Luxusgeschäften neben den heruntergekommensten Hinter-höfen ...

Da sowohl Kreml als auch Roter Platz wegen eines russischen Nationalfeiertags geschlossen waren, mussten auch wir improvisieren und betrachteten anstatt der Kremlkirchen die Proben zur immer noch üblichen Militär-parade auf dem Roten Platz, die einen etwas seltsamen, für uns kaum nachzuvollziehenden Eindruck hinterließen. Mancher fühlte sich in seinen Vorurteilen aus der Geschichte bestätigt ...

Nach einem leider zu kurzen Besuch in der weltberühmten Tretjakow-Galerie für rus-sische Kunst, wartete noch ein Besuch in Kolomenskoe, dem Sommersitz der ersten

Auch in diesem Schuljahr reisten wieder 16 Schülerinnen und Schüler des Grundkurs Russisch nach Moskau und St. Petersburg, in die Metropolen des Russischen Reiches.

Entgegen aller Befürchtungen wurden wir mit einer - für russische Verhältnisse - sehr modernen Maschine nach Moskau gebracht. Wir kamen auch pünktlich an, doch erhielten wir schnell einen Eindruck von den täglichen russischen Schwierigkeiten: Leider war der Bus, der uns ins Hotel bringen sollte, nicht mehr einsatzfähig, so dass wir zwei gemüt-liche Stunden auf dem Moskauer Flughafen verbringen konnten ...

Nachdem doch irgendwie ein fahrbarer Untersatz für uns organisiert war (eine weitere typische Eigenschaft der Russen: Improvisationsgeschick und Gelassenheit in jeder Situation), brachen wir zu einer Stadt-rundfahrt durchs nächtliche Moskau auf und erhielten so einen ersten Eindruck von den Dimensionen der inzwischen größten Stadt Europas, die uns auch sonst mit Superlativen empfing: Wir landeten auf einem der sechs

russischen Zaren, auf uns, wo wir eine altrussische Hochzeit hautnah miterleben durften und endlich wieder etwas zu essen bekamen ...

Besonders hervorzuheben sind unsere Reise-führer, die uns mit ihrer herzerfrischenden Art und ihrem Humor bei Eiseskälte durch Parks, Museen und historische Gebäude



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eine der Petersburger Eliteschulen, aus der bereits viele bekannte Persönlichkeiten hervorgegangen sind.

Wir erreichten die Stadt nach sechsstündiger Zugfahrt gegen zehn Uhr abends bei strahlen-dem Sonnenschein, der uns von nun an auch die meiste Zeit 20 Stunden am Tag begleitete. Unsere Gastgeber empfingen uns am Bahnhof und boten uns in den folgenden Tagen ein umfassendes Programm, das wohl versuchen sollte, die langen Tage und die Weißen Nächte optimal auszunutzen. So besuchten

geleiteten. Sie erfreuten uns mit Sprüchen wie „Schönes Wetter, wie wir hier in Russland sagen „(es regnete in Strömen), „wer fehlt, hebt die Hand" usw., was uns zusammen mit einem Gläschen des russischen National-getränks aufrecht hielt.

Ein besonderes Abenteuer waren auch unsere Fahrten mit der Metro, bei der unsere Gruppe aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich die Türen schließen, öfter auseinander-gerissen wurde und so immer wieder Grüpp-chen von verlorenen Münchnern in der U-Bahn herumgeisterten.

Eigentliches Ziel unserer Reise waren aber St. Petersburg und unsere dortige Partner-schule, das 2. St. Petersburger Gymnasium,

wir innerhalb von fünf Tagen die Eremitage (geführt von der schnellsten Oma der Welt), das Bernsteinzimmer im Katharinenpalast, die Peter-und-Paul-Festung, Peterhof, die Sommerresidenz Peters des Großen, das Ballett „Schwanensee", das Dostojewski-Museum, erlebten eine Schifffahrt auf den Kanälen der Stadt und eine Stadtrundfahrt!

Ein unbedingt notwendiges Erlebnis ist die Öffnung der Brücken ab 1.30 Uhr nachts. Sie verbinden die einzelnen Inseln der Stadt miteinander und werden in der Nacht geöff-net, um großen Schiffen die Einfahrt in den Hafen zu ermöglichen. Allerdings sollte man darauf achten, dass man sich, falls man nach Ende des U-Bahn-Betriebs noch unterwegs ist, auf der richtigen Seite der Brücke befindet, da man sonst unter Umständen erst


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nach einigen Stunden Wartezeit wieder nach Hause gelangen kann.

Krönender Abschluss unserer Reise war der Besuch einer Diskothek, in der jeden Tag Neujahr gefeiert wird (Neujahr ist in Russ-land das wichtigste Fest im Winter und wird mit verschiedenen Märchenfiguren und Traditionen begangen), den man einfach erlebt haben muss.

Auch uns steckte die ganz besondere Atmosphäre in St. Petersburg während der Weißen Nächte an. Die Menschen flanieren bis spät in die Nacht auf den breiten Straßen und an

von der Konferenz der Kultusminister der Länder und dem Elternbeirat des Theodo-linden-Gymnasiums.

Susanne Fabich-Hederer

Studienfahrten sind ein wichtiger Bestandteil des schulischen Lebens. Es sind meist diese Erlebnisse, die bei den Schülerinnen und Schülern dauerhafte Eindrücke hinterlassen. Als Vertretung der Schulleitung möchte ich mich auch im Namen der Schülerinnen und Schüler bei allen beteiligten Lehrkräften für ihr außergewöhnliches Engagement und die sicherlich notwendige Geduld bedanken.

Wolfgang Fladerer

schlafen denkt eigentlich keiner, so dass auch wir eher wenig zur Ruhe kamen, was schließlich zum unwillkürlichen Zusammen-bruch auf der Heimreise führen musste. Dennoch liegt hinter uns eine erlebnisreiche Woche und wir raten jedem, der die Mög-lichkeit hat, diese zu nutzen. (Los geht's!)

Agnes Schaflitzel, Nicole Mertz, Julia Held, Lea Schütze, Nicole Hoole

P.S. Auch in diesem Jahr hätte der Schüleraustausch mit Russland ohne die finanzielle Unterstützung von verschiedensten Seiten so nicht durchgeführt werden können. Im Namen der beteiligten Schülerinnen und Schüler bedanken wir uns deshalb beim Freundeskreis des Theodolinden-Gymnasi-ums, bei der Stiftung West-Östliche Begegnungen, der Staatskanzlei, Frau Angenendt



USA-Aufenthalt

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Im Land der Cowboys und Cheerleader!

Angeregt von den Auslandsaufenthalten meiner Geschwister reifte in mir der Gedanke, auch einmal ein Jahr in einem anderen Land zu verbringen. Schon immer hatte ich mich für die Vereinigten Staaten interessiert.

mir sofort auf, dass ihr Lebensstil ein wenig ungewöhnlich erschien. Ich war es von zu Hause gewohnt, anstelle von Haustieren meine drei Geschwister um mich zu haben. Für sie ist es der Alltag vier Hunde - einen Golden Retriever, einen englischen und zwei irische Setter - im Haus zu haben. Kinder hatten sie selbst keine. Dennoch engagierten sie sich sehr in der Arbeit mit Kindern, vor allem Karen, meine Gastmutter, in der Kirche. Mein Gastvater Ken sammelt Old-timer und ist stolzer Besitzer von etwa 12 Autos und zwei Motorrädern. Zudem arbeitet er in einem Reisebüro und ist deshalb oft auf Reisen. Für mich hatte dies den positiven Effekt etwa 18 Bundesstaaten zusammen mit Ken bereist zu haben.

Meine Heimat für die nächsten zehn Monate war Damascus, eine kleine Gemeinde in Maryland, einem Staat an der Ostküste der USA. Es befindet sich etwa eine Stunde nördlich von Washington D.C. Man kann durchaus sagen, dass in der Gegend um Washington D.C. eher wohlhabende Leute wohnen.

Als ich nach 20 Stunden Reisezeit aus dem Flugzeug, das mich nach Baltimore (Maryland) gebracht hatte, ausstieg, sah ich meine Gasteltern schon auf mich warten. Dann gingen wir erst einmal zum Essen - ein erstes amerikanisches Sandwich und viel, viel Cola, die man umsonst nachgeschenkt bekam.

Am Tag nach meiner Ankunft zeigte mir Karen meine zukünftige Schule - Damascus High School. Dort musste ich mich anmelden und meine Kurse wählen. In einer ameri-kanischen „public high school" wählt man seine Kurse selbst. Ich musste dabei Mathe, Englisch, Geschichte und eine Naturwissenschaft nehmen. Dies sind die so genannten „requirements", die Pflichtfächer. Daneben hatte ich aus einer großen Auswahl anderer Fächer die Möglichkeit noch drei weitere Kurse zu wählen, so genannte „electives". Diese waren bei mir Französisch, Orchester und Werken mit Blickrichtung auf Ingenieur-

Deshalb bewarb ich mich eines Tages bei einer Organisation. Dazu musste ich jedoch einige Fragebögen ausfüllen, Bewerbungsmappen erstellen, die verschiedene Gast-familien erhalten sollten, sowie auch viele Formalitäten erledigen, die natürlich sehr aufwändig und zeitintensiv waren. Zudem musste ich auch einen Sprachtest absolvieren.

Nach einer Zusage meiner Organisation, in das Austauschprogramm aufgenommen zu sein und einer Gastfamilie für das kommende Jahr zugewiesen zu werden, begann das lange Warten. Während der Musikwoche im Rohrauer Haus bekam ich dann einen Brief der Organisation, in dem mir meine „neue" Familie mit Namen und Adresse vorgestellt wurde. Nun begann der etwas hektische Teil meiner Vorbereitung, da, wie ich in einem Brief meiner Gasteltern erfuhr, die Schule schon wieder am 23. August beginnen würde. Soviel zu meinen schon lange ersehnten großen Ferien!! Schnell musste auch noch der Antrag auf ein Visum gestellt werden, damit ich am 21. August abreisen konnte.

In dem freundlichen und netten Brief meiner

Gasteltern, in dem sie sich vorstellten, fiel


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wesen (preengineering). Dabei konnte ich auch selbst auswählen, welchen Schwierig-keitsgrad meine Kurse haben sollten. Ich nahm vorwiegend „honors"-Kurse, die dem mittleren Schwierigkeitsgrad entsprechen. Dies war insofern sinnvoll, da ich anfangs noch nicht wusste, wie schnell ich mich an die englische Sprache gewöhnen würde. Das Schuljahr ist in zwei Halbjahre, Semester, aufgeteilt. An dessen Enden muss man in fast allen Fächern ein „final exam" schreiben, das etwa ein Viertel der Gesamtnote in dem jeweiligen Fach zählt. Im zweiten Semester hatte ich anstelle von pre-engineering Sport. In manchen Kursen hatte ich zudem eine andere Lehrkraft als im ersten Semester. Aufgefallen ist mir besonders, dass die Schü-ler größtenteils sehr motiviert waren ihren schulischen Pflichten nachzukommen. Dies lag zum einen daran, dass auf Hausaufgaben Noten gegeben wurden, die ein relativ starkes Gewicht in der Gesamtnote hatten. Zum anderen waren die Schüler sehr bemüht, eine möglichst gute Note in jedem Fach zu bekommen, da bei besseren Noten auch die Chance auf ein Stipendium an einer Uni-versität höher war. In den USA sind die Kosten für ein Studium immens. Manche Familien nehmen deshalb auch extra Dar-lehen auf, um ihren Kindern ein Studium zu ermöglichen. In keiner der Klassen kam es deshalb vor, dass jemand als „Streber" abgestempelt wurde, weil er sich besonders bemühte. Das Klima war im Allgemeinen sehr angenehm, besonders auch zwischen Lehrern und Schülern. Oftmals erschien der Lehrer dabei nahezu wie ein Kamerad, der auch nachmittags seine Zeit opferte, um dem einen oder anderen kleinere Nachhilfe-stündchen zu erteilen. Der Lehrer war eher ein Gleichgestellter, den man dennoch respektierte. Von Seiten der Lehrer aus war der Schüler jemand, den man in seinem Streben nach Bildung und Erfahrung unterstützen und fördern sollte.

Mein gewöhnlicher Schultag fing damit an, mit einem der vielen amerikanischen, gelben Schulbusse in die Schule zu fahren. Der Unterricht begann um 7:25 a.m. und ging bis 2:07 p.m. Die Unterrichtseinheiten waren dabei in der Regel etwa 90 Minuten lang. Die Lehrer haben ihre eigenen Schulzimmer, das heißt die Schüler gehen zu den Lehrern. Dies führte in der Damascus High School dazu, dass zwischen den Stunden, in denen man acht Minuten Zeit hatte, um in das nächste Klassenzimmer zu kommen, die Gänge

verstopften. Problematisch war das insofern, da die Schule mit 2000 Schülern ohnehin schon an die Grenzen ihrer Kapazität gelangt war. Jeder Schüler hat in der Schule ein Schließfach, in das er seine Hefte, Bücher, usw. einsperren kann.

Besonders imponierte mir das Orchester. Es bestand aus vier Cellos, vier Kontrabässen, zwei Bratschen, acht zweiten Violinen und sieben ersten Violinen. Geübt wurde jeden Tag. Neben klassischen Stücken wurden auch moderne Stücke, zum Beispiel Auszüge aus der Trilogie „Der Herr der Ringe", gespielt und aufgeführt. Es war ein großes musi-kalisches Erlebnis für mich, in einem solchen Orchester einmal mitgespielt zu haben. Neben dem Orchester gab es auch noch einige Jazzbands und Gitarrengruppen. Dies war sehr überraschend, da ich nicht mit



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so großem Interesse an der Musik gerechnet hatte.

Ein sehr wichtiger Bestandteil des high school-Lebens ist Sport. Schulsport ist in Amerika von großer Bedeutung. Für jeden Schüler ist es eine Ehre, für seine Schule Sport machen zu dürfen. Um in ein Team zu kommen, muss man erst die „try outs" bestehen. Dabei wird jeder, der sich für beispielsweise das Volleyball-Team entschieden hat, getestet, ob er gut genug für das Team ist. Ich selbst war im „swimming"- und im „volleyball"-Team. Trainiert wurde im Schwimmteam zwei Mal pro Woche jeweils zwei Stunden nach dem Unterricht. Im Volleyballteam wurde jeden Tag nach der Schule trainiert. Jedoch muss man dazu sagen, dass sowohl Schwimmen als auch Volleyball jeweils nur für den Zeitraum von etwa drei Monaten angeboten wurden. Es wurden auch Wettkämpfe ausgetragen, die je nach dem entweder abends, nach der Schule

zu machen tanzen die Cheerleader. Die Mädels sind wirklich sehr durchtrainiert und aufgestylt und bringen es fertig, mit ihren einstudierten akrobatischen Formationen und Tänzen die Zuschauer in den Pausen für sich zu begeistern und während dem Spiel das eigene Footballteam zu unterstützen.

Anders als an einem deutschen Gymnasium ist zwei Mal im Jahr ein Schultanz. Der erste findet im Rahmen des „homecoming"-Festes statt. Dieses zieht sich über eine Woche hinweg. Dabei werden als Höhepunkt der Woche „homecoming king" und „queen" gewählt. Diese können von allen in der „homecoming parade" bewundert werden. Leider ist diese Parade, die auf dem Schul-gelände stattfindet, während meines Aufenthalts ausgefallen. Zu dieser Zeit gingen in der Gegend von Washington D.C. die „Snipers" um. Kaltblütig wurden dabei Zivilisten aus einem Auto heraus mit einem Scharf-schützengewehr erschossen. Aus sicherheitstechnischen Gründen und der Angst vor einem Attentat auf Schüler wurde deshalb in diesem Jahr auf die Parade verzichtet. Im Rahmen dieser Woche fand der „home-coming dance" statt. Dabei ging man mit einem Mädchen zuerst zum Essen in ein Restaurant und dann zum eigentlichen Tanz, der in der Schule stattfand. Um dem ganzen Stil zu verleihen, ist es Usus als Herr im Anzug und als Dame mit Abendkleid zu erscheinen. Alkohol gab es natürlich keinen - erst ab 21 Jahren darf man diesen konsu-mieren!

Der zweite Schultanz ist die „prom". Diese ist ausschließlich für Schüler der elften und zwölften Jahrgangsstufe gedacht. Dafür musste ich mir einen „tuxedo", einen Frack, ausleihen. Die Mädchen legten dabei sehr großen Wert auf ihr Äußeres. Zusammen mit einer Gruppe organisierte ich eine Limousine, mit der wir dann zum Essen und zum Tanz gefahren wurden. Der Tanz fand in einem Saal außerhalb der Schule statt. Der Abend war ein echter Höhepunkt im Schuljahr. Nach

oder an einem Samstag stattgefunden haben. Gespielt wurde gegen andere Schulteams. Im Schulteam lernte ich auch einige Freunde kennen, mit denen ich auch, soweit Zeit blieb, etwas unternahm.

Am Anfang des Schuljahres spielte auch das Footballteam meiner High School. Ein Footballspiel ist ein Großereignis an einer High School. Zumeist trifft sich bei einem

Heimspiel die ganze Schule. Um Stimmung


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dem eigentlichen Tanz gingen wir noch auf eine „after prom", die in einem Feuerwehrhaus war. Dort verbrachten wir die restliche Nacht mit Spielen, bei denen man Geld gewinnen, auf einem elektronischen Surfbrett surfen oder auch einfach etwas trinken konnte.

In meiner Freizeit war ich sehr oft damit beschäftigt den üppigen Stapel an Haus-aufgaben abzuarbeiten. Daneben half ich oft meinem Gastvater den großen Garten um das Haus zu pflegen. Am Wochenende war ich meistens mit Ken und Karen in West Virginia, wo sie ein kleines Wochenendhaus besitzen. Im Winter waren Ken und ich nahezu jedes Wochenende beim Skifahren, unter anderem auch in den Rocky Mountains.

Während meines Aufenthalts war ich auch mit meinen Gasteltern unter anderem in Texas. In sengender Hitze war ich sehr froh, dass unser Hotel einen Pool hatte. Noch im Spätseptember hatte es dort über 30 Grad Celsius im Schatten. Manche Städtchen erinnerten an den einen oder anderen Western. Dennoch sah man nur selten einen

Cowboy, dafür um so mehr Läden, in denen man passende Utensilien käuflich erwerben konnte, die einen wie einen Cowboy aussehen ließen.

Im Handumdrehen waren die zehn Monate, die anfangs noch so lang erschienen, vorbei. Ende Juni ging es dann wieder zurück nach „good old Germany". In jeder Hinsicht bin ich davon überzeugt, dass dieser Aufenthalt eine große Erfahrung und Bereicherung war.

Benedikt Feuerecker, K 12



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Fotos: Schüler und Lehrer des TLG

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S. 21 Eduardo

S. 23 Anna

S. 24 Denise

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S. 35 Matthias

S. 36 Michaela

S. 53 Fabian

S. 54 10b, , ...

S. 98 , Thomas

S. 128 Tobias, Florian, Tayfun

S. 130 Bettina, 6b

S. 139 Thomas

S. 146 Anja

S. 148 Nicole

S. 149 Angela

S. 151 Angela

S. 152 Nadja

S. 171 Ines

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STM

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