Visuelle Poesie oder Gedichte in die Form von Leporellos bringen

Ein Projekt von Deutsch und Kunst in der Klasse 8A

Leporello ist der treue Diener in Mozarts Oper „Don Giovanni". Er führt genau Tagebuch über die Affären seines Herrn und fügt für jede Dame ein neues Blatt hinzu. Dieser Kalender ist zwar moralisch bedenklich, aber amüsant, und weil nicht gebunden, sondern der Reihe nach aneinandergenäht, bietet er, aufgeschlagen, einen Gesamtüberblick, bei dem das lästige Blättern entfällt. Dem Betrachter bietet sich das Panorama eines sinnlichen Lebens.

Gerade deshalb empfiehlt sich diese Darstellungsform für das Bild, das sich jemand von einem Gedicht macht.




Denn jeder Teil eines großen, gefalzten Blattes entspricht dem Abschnitt eines Gedichts, so wie er auch einer Episode im Liebesleben entspricht, aber erst in der Gesamtschau wird ein zusammenhängender Sinn erkennbar, - was erfreulicherweise die Leporellos der 8. Klasse von Don Giovanni unterscheidet.

Die Klasse 8A hatte sich die Aufgabe gestellt, Gedichte in Bilder umzusetzen. Im Rahmen des Deutsch- und Kunstunterrichts sollte man einen individuellen Zugang zur Lyrik finden und dann ausdrücken, was man denn dort gefunden hat.



Der Umgang mit Gedichten im Unterricht läuft stets Gefahr zu einem ritualisierten Analyseverfahren zu werden, das Interesselosigkeit oder Abneigung hervorruft. Zudem ist er sehr oft wissensorientiert und führt zu einengenden, vom Lehrer kontrollierten Interpretationen, die bei Schülern keine Betroffenheit hervorrufen. Ziel muss es sein, Freude an Gedichten zu wecken. Das wird eher erreicht, wenn man die Gelegenheit hat, in der Auseinandersetzung mit den Texten etwas Eigenes und Neues zu schaffen.

Und das gelang dann auch.

Über zwei Dutzend Gedichte aus allen Epochen standen zur Auswahl. Spitzenreiter wurde „Mondnacht" von Joseph von Eichendorff. Sieben Leporellos wurden dazu angefertigt. Fünf Arbeiten gab es zum „Liebeslied" von Alfred Lichtenstein, beeindruckend waren aber auch die bildnerischen Interpretationen zu Else Lasker-Schüler, Hugo von Hofmannsthal, Matthias Claudius, Clemens Brentano, Georg Britting, Georg Heym, Kurt Tucholsky, Hermann Hesse und Paul Celan.

Gisela Oberbeck, Ignatz Mirwald


Cena unius personae -

„ Dinner for one" auf Lateinisch

Als mich Herr Strunz im November ansprach und sagte, er würde für den Tag der offenen Tür dieses Stück ins Lateinische übersetzen, wenn sich Schauspieler fänden, war
ich sehr angetan.


Beinahe wäre die Sache doch noch im Vorfeld gescheitert, denn nachdem sich endlich das Video mit dem Vorbild/Übersetzungsgrundlage gefunden hatte, gestaltete sich die Suche nach der männlichen Hauptrolle schwierig, bis sich Christian Gatzsch dazu überreden ließ, der sich als Glücksfall für die Aufführung erwies, was die Leistung von Kathi Wolfrat als „Domina Sophia" nicht schmälern soll.

Als dann am Montag der Spielwoche die erste Probe stattfinden konnte, habe ich, ehrlich gesagt, befürchtet, dass wir das Ganze aufgeben müssen. Mit dem Text in der Hand lässt sich einfach nicht überzeugend spielen!
Erst am Tag der Generalprobe schöpfte ich wieder Hoffnung. Dazu trug auch bei, dass der Text weitgehend saß, sogar der Tiger, der berühmte „Stolperstein", zumindest als Kopf vorhanden war (der Rest wurde erst später ergänzt.
Ein Dank gilt hier dem spontanen Angebot von Angela Kirschbaum, die sich zum Nähen bereit fand. Sie hatte auch die geniale Idee, ein Plastikhuhn (eigentlich ein Hundespielzeug) zu besorgen, nachdem die Vorschläge zwischen gemalter Attrappe aus  Pappe ( Lehrerin) und echter Brathuhnhälfte (Schüler) schwankten.
Am Tag der Vorstellung klappte dann alles erfreulich gut, die zweite Vorstellung war sehr voll, wohl auch, weil sich das Ganze herumgesprochen hatte.

Nun soll das Stück beim Sommerfest sogar noch einmal wiederaufgenommen werden! ....... „same procedure ....."

Ein besonderer Dank gilt auch dem Übersetzer und „spiritus rector", Herrn Strunz !

Uschi Michalczyk






Die Fachschaft Latein lädt ein:
Dr. Marcus Junkelmann,

ein römischer Legionär zum Anfassen

„Experimentelle Archäologie" nennt Dr. Marcus Junkelmann sein Hobby, das er zu seinem Beruf gemacht hat: Wie sah der Alltag eines römischen Legionärs, eines berittenen Soldaten, eines Gladiators aus? Wie waren sie ausgerüstet, wie kämpften sie, was taten sie, wenn sie nicht kämpften?

Diese und ähnliche Fragen haben den Historiker dazu bewogen, Kleidung, Rüstungen, Waffen, Sättel usw. auf der Grundlage von archäologischen Funden und antiken Beschreibungen nachzubauen und persönlich auszuprobieren: Als Augsburg 1985 sein 2000jähriges Stadtjubiläum feierte, erinnerte die Stadt sich an ihre Gründung in der Zeit, in der Roms Legionäre „die halbe Welt" erobert haben. Zu diesem Anlass zog Dr. Marcus Junkelmann mit sieben Kameraden zu Fuß von Verona über die Alpen nach Augsburg, wobei er diesen „Römermarsch" als genaue historische Rekonstruktion des Feldzugs der Augustusstiefsöhne Drusus und Tiberius im Jahre 15 v. Chr. gegen die Räter und Vindeliker anlegte: Die Waffen, die Kleider, das Gepäck, das Schuhwerk, der Lagerbau und das Wacheschieben - alles war altrömisch - bis ins Detail!

Im Februar 2002 hat Dr. Junkelmann unseren Lateinschülern und denen, die es werden wollen, persönlich von seinen Experimenten auch zur römischen Reiterei - inzwischen ist er in antiker Reiterausrüstung den gesamten Limes entlanggeritten - berichtet. Er führte die verschiedensten rekonstruierten Ausrüstungsgegenstände vor, und die Schüler konnten sie eigenhändig begutachten und anprobieren. Am interessantesten und durch den Film „Der Gladiator" nicht ohne Aktualität waren seine neuesten Forschungen über Gladiatoren und deren genau festgelegte Kampfformen und Kampfregeln.

Da Dr. Junkelmann in seinen Experimenten den militärischen Alltag der römischen Armee wie auch Ausbildung und Kämpfe der Gladiatoren immer wieder am eigenen Leib nachzuempfinden versucht, konnte er eine 2000 Jahre alte Vergangenheit lebendig wiedererstehen lassen.

Siegrid Hanrieder






Ein „Erlebnisparcours" mit acht Spiel- und Ratestationen

Die Klassen 5c, 6b und 7a traten am Tag der offenen Tür an, um ihr Wissen in Ernährungs- und Umweltfragen testen zu lassen. Dafür hatten Vertreter des Schulreferats, der Verbraucherzentrale und ehrenamtliche Abfallberater der Stadt München in der Cafeteria acht Stationen aufgebaut, die von Mitgliedern des Umwelt-AK und des Bio-Grundkurses von Frau Ritzhaupt-Witting mit betreut wurden. Jede Klasse hatte dann 45 Minuten Zeit, um in Gruppen möglichst viele Punkte zu sammeln.

Dabei mussten zum Beispiel Würfelzuckerpyramiden den jeweiligen Lebensmitteln zugeordnet werden. Wer hätte gedacht, dass in einer Flasche Ketchup 61 Zuckerstücke enthalten sind, oder dass ein Liter Eistee fast soviel Zucker (31) enthält wie ein Liter Cola (37)?


Gesunde Pause ohne Abfall




Ähnlich überraschend und teilweise erschreckend die Frage, welche Menge Öl dem jeweiligen Fettgehalt der Lebensmittel entspricht - Nutella-Fans kam das kalte Grausen!

Nach einem Riechtest wurden unter anderem in einem großen Holzpuzzle Lebensmittel zu sinnvollen Gruppen zusammengestellt und schließlich demonstrierte ein „Müllmonster", wie viele Getränkekartons man durch 1-2 Mehrwegflaschen ersetzen könnte.

Am Ende wurden die Gruppensieger mit Mehrweg-Pausenverpackungen belohnt und alle durften ihren Durst mit Adelholzner Apfelschorle stillen.

Die Klasse 5c bekam als Gesamtsiegerin einen Gutschein über eine kostenlose Fahrt ins Mangfalltal und eine Führung durch die Schulbetreuung der Stadtwerke München. Wir gratulieren!

Siegrid.Hanrieder (Umweltbeauftragte)





Blüten und Früchte am Lebensbaum

Evangelischer Ostergottesdienst 2002:

Schon vor dem Gottesdienst hieß es für die fleißigen Helfer mit Hand anzulegen: Ein Altar musste gebaut werden. Weiße Kalksteine wurden übereinandergetürmt, rote Kerzen von den Kindern darauf postiert und angezündet.

Dann rollten sie ein riesiges Plakat in der Mitte des Musiksaals aus. Darauf war ein riesiges schwarz-braunes Holzkreuz zu sehen.

Im Gottesdienst begegneten die Schüler einem Samenkorn, das Angst hatte und sich weigerte, in die Erde gepflanzt zu werden und sich zugleich nach der Sonnenwärme sehnte.

Frau Stein und ein Niklas, ein Schüler aus der 6. Klasse spielten die Geschichte vor.

Pfarrer Rostek stellte dieser Geschichte Jesu Hoffnungsbild vom Weizenkorn, das stirbt und damit hundertfaches neues Leben hervorbringt, entgegen.

Dann nahm er das untere Ende des riesigen Plakates mit dem Kreuz und klappte einen

verborgenen Teil hoch. Plötzlich hatte das Kreuz einen Wurzelstock mit einem großen Samenkern als unterirdische Mitte. Das Kreuz war zum Baum geworden.

Für die ersten Christen, erfuhren die Kinder, verwandelte sich das Todessymbol des Kreuzes mit der Auferstehung Jesu Christi zu



einem lebensspendenden Zeichen. Und sie selbst hätten sich daraufhin als die ersten Blüten und Früchte dieses Lebensbaumes verstanden.

Dann waren alle Gottesdienstteilnehmer eingeladen, sich selbst in den Kreuzesbaum hineinzumalen und ihn so in einen Lebensbaum zu verwandeln. Jeder Teilnehmer des Gottesdienstes konnte sich eine der vielen ausgeschnittenen Blüten- oder Früchtevorlagen holen und nach seiner Fantasie mit Wachsmalstiften farbig ausgestalten.

Für eine Viertelstunde herrschte emsiges Malen und Reden im Musiksaal.

Am Ende hatte tatsächlich jeder seine Blüte oder Frucht an den Kreuzesbaum geklebt und das Kreuz so in einen bunten Lebensbaum verwandelt. Überall sprossten rote, blaue, orange und gelbe Blüten und Früchte. Manche hatten auf der Rückseite ihres Bildes sogar noch eigene Gedanken über sich selbst als Frucht oder Blüte am Lebensbaum verfasst.

Wolfgang Rostek

A thing well done can't be done quickly…

Unser Spendenkonto für die

in Südafrika beläuft sich derzeit auf einen Betrag von 891,71 Euro.

Lange haben wir auf Post aus Südafrika gewartet... Erst Ende Mai 2002 teilte uns Paul Ramalaya, Direktor der Ekangala High School, seine Wünsche mit.

Am 05.07.02 soll nun bei einem Treffen der an der Spendenaktion beteiligten Schulen entschieden werden, welches der gewünschten Projekte finanziell unterstützt werden soll. Nochmals vielen Dank für Eure / Ihre Mithilfe!

Susanne Fleischer




Kunst und Kreativität

Kunst lässt sich nicht von Kreativität trennen.

Kreativität hat etwas mit Chaos zu tun,

mit dem Mut etwas zu riskieren, Gewohntes in Frage zu stellen

und eventuell zu verwerfen, neugierig zu sein,

Überraschungen zu erleben und neu zu gestalten.

Chaos zur Kreativität zu führen erfordert Konzentration, Fleiß und Disziplin.

Konzentration, Fleiß und Disziplin in Verbindung mit Kreativität

führen zu persönlicher Entwicklung.

OGI

Kunst braucht Kreativität.

Kreativität braucht aber nicht unbedingt Kunst.


UND WAS FEHLT?

Bis zur Drucklegung haben noch nicht stattgefunden:

Das Schulfest des TLG zum Abschluss des Schuljahres am 30. Juli.

Dieses Jahr wird ein Fest unter dem Motto: Reise durch die bunte Welt von Lehrkräften, Eltern und SchülerInnen als gemeinnützige „Sternstunden-Veranstaltung" ausgerichtet.

 
zurück zum Inhaltsverzeichnis 2002