Seit dem Schuljahr 2011/2012 gibt es am Städtischen Theodolinden-Gymnasium ein P-Seminar
SchülerInnen des TLG helfen SchülerInnen der Grundschule an der Weißenseestraße
Es erwuchs aus einem Pilotprojekt mit 6 Tutorinnen, die während des gesamten Schuljahres 2010/11 sechs Schülerinnen und Schüler der Weißenseeschule betreuten. Wegen der großen Nachfrage können wir dieses Jahr nun insgesamt 27 Grundschülerinnen und- schüler der Weißenseeschule betreuen. Es handelt sich dabei ausschließlich um Kinder mit Migrationshintergrund.
Die Arbeit der Seminarteilnehmer trägt ganz wesentlich zum Ganztagskonzept der Weißenseeschule und dabei besonders zur Integration von Kindern mit Migrationshintergrund bei. Wir halten die neue, erweiterte und auf Kontinuität angelegte Form des P-Seminars in diesem Rahmen der Ganztagsbetreuung für sehr wichtig und möglicherweise auch modellbildend für andere Schulen.
Das Projekt bietet auf mehreren Ebenen Chancen für alle Beteiligten:
Grundschule und Gymnasium profitieren gegenseitig.
Die TeilnehmerInnen des Seminars „lernen lehrend“.
Der Erfahrungsaustausch zwischen Grundschule und Gymnasium intensiv und konkret.
Das Projekt trägt zur Integration innerhalb des Stadtviertel Obergiesing bei.
Die dabei geleistete Arbeit kostet nichts und trotzdem profitieren alle davon.
Die Grundschule an der Weißenseestraße
Die Grundschule liegt in München-Obergiesing und gilt als soziale Brennpunktschule (sehr hoher Migrantenanteil, niedriges Einkommen, niedriges Sozial- und Bildungsniveau). Eine möglichst frühzeitige Förderung der Kinder in den Bereichen Sprach-förderung, Leseförderung, aber auch in der Werteerziehung kann daher Defiziten im schulischen wie im sozialen Bereich wirksam entgegenwirken.
Die Schülerinnen und Schüler aus der 1. bzw. 3. Jahrgangsstufe, die durch dieses Projekt gefördert werden, sind ausschließlich Kinder mit Migrationshintergrund. Sie erfahren auf Grund der Einzelbetreuung zunächst einmal eine Stärkung ihres Selbstwertgefühls und ihrer Motivation. Außerdem werden den Kindern Arbeitstugenden wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, aber auch Werte wie Achtung und Toleranz, sowie Haltungen wie Dankbarkeit und Höflichkeit abverlangt. Die Förderung der Lese- und Sprachkompetenz als Basiskompetenzen ist für eine gelungene schulische Laufbahn unabdingbar, führt zu besseren schulischen Leistungen und fördert die Integration.
Das Städtische Theodolinden-Gymnasium:
Das Projekt -Seminar wird als P-Seminar von zwei Lehrkräften (Fr. Dr. Kleine, Hr. Wagner) geführt. Im nächsten Schuljahr wird das Projekt mit zwei P-Seminaren und dreißig Schülern weitergeführt.
Die Teilnehmer setzen Lerninhalte in der Praxis um, erwerben dabei zusätzliche Kompetenzen und Erfahrungen, die nicht nur, aber auch, unter dem Aspekt der beruflichen Orientierung wichtig sind. Sie erfahren sich selbst in einer völlig neuen Rolle als Lehrer/innen (Selbstkompetenz), leisten Integrationsarbeit an einem schulnahen Ort für förderungsbedürftige und förderungsbereite Kinder mit Migrationshintergrund im Grundschulalter (Sozialkompetenzen) und lernen dabei im Verlauf eines Schuljahres flexibel, aber auch von Kontinuität geprägt ihr Arbeit den vielfältigen Bedürfnissen der Kinder anzupassen (Methodenkompetenz).
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