Sozialkunde
Sozialkunde: Ein Blick in den Lehrplan
Sozialkunde bezeichnet die Verbindung von Politik und Soziologie im Schulunterricht. Das Fach besitzt als Profilfach des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums mit sozialwissenschaftlichem Zweig (WSG-S) am TLG eine hervorgehobene Bedeutung.
Politik:
"Diejenigen, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft werden, dass sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst."
(Platon, griechischer Philosoph, 427 v.Chr. – 347 v.Chr.)
Im Zuge dieser Erfahrung, die wohl jeder beim Blick in die Zeitung, insbesondere in Wahlkampfzeiten, bestätigen kann, sind wir bemüht, unsere Schüler klug genug zu machen, um Politik zu verstehen und sich gerade deswegen zu engagieren.
"Politik bezeichnet jegliche Art der Einflussnahme und Gestaltung sowie die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, sei es in privaten oder öffentlichen Bereichen."
(Schubert/Klein, Das Politiklexikon, Bonn 2001: Verlag J.H.W. Dietz)
Nachdem die Durchsetzung eigener Interessen ein Grundbedürfnis unserer Schülerinnen und Schüler ist, endet Sozialkunde am TLG nicht nach der Institutionenkunde, sondern beinhaltet auch das Verständnis für politische Prozesse und das praktische Einüben von Methoden zur Interessendurchsetzung.
Dazu fühlen wir uns als Gymnasium mit sozialwissenschaftlichem Zweig in besonderer Weise verpflichtet. Die Verankerung im Schulprofil und unserem Fahrten- und Exkursionsprogramm unterstreicht diese Schwerpunktsetzung.
Soziologie:
"Aufgabe der Soziologie ist, die Formen des Zusammenseins von Menschen zu beschreiben und die Regeln zu finden, nach denen das Individuum, sofern es Mitglied einer Gruppe ist, und die Mitglieder der Gruppen sich untereinander sich verhalten. "
(Georg Simmel, 1858-1918)
Als zweiter wesentlicher Bestandteil des Sozialkundeunterrichts liefert die Soziologie Einblicke in die Sozialisation und das richtige Verhalten für und in einer friedlichen Gesellschaft.
Die hier in der Theorie erlernten Inhalte stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Fach Sozialpraktische Grundbildung, indem sie anschaulich und durch praktische Erfahrungen verstärkt werden.
Damit es am Ende nicht heißt:
„Soziologie ist die Kunst, eine Sache, die jeder versteht und die jeden interessiert, so auszudrücken, dass sie keiner mehr versteht und sie keinen mehr interessiert.“
(Hans-Joachim Schoeps, deutscher jüdischer Theologe, Philosoph und Religionswissenschaftler, 1909 - 1980)