Marceline D., 8c TLG
Felicitas steht ganz alleine in der Ecke des Pausenhofs und jeder macht sich über sie lustig. So verbringt sie meist ihre Pausen, denn sie ist Außenseiterin in ihrer Schule. Der Grund dafür ist einfach und doch kaum zu verstehen- sie trägt keine Markenklamotten! In vielen Ländern ist das ganz anders. Ob in England, Japan oder Australien - für die meisten Schüler dort ist die Schuluniform an der Tagesordnung, deswegen passiert dort so etwas seltener. Soll in Deutschland auch die Schuluniform eingeführt werden? Gleich viele sind dafür und dagegen. Der wichtigste Grund für die Schuluniform ist die Vorbeugung gegen den Markenterror an den Schulen. Denn wer sich keine Markenklamotten leisten kann wird schnell zum Außenseiter und Opfer von Mobbing und Gewalt. Manche dieser Außenseiter klauen um akzeptiert zu werden die Markenkleidung ihrer Mitschüler. Die Schuluniform nimmt Eltern den Druck teuere Kleidung zu kaufen, weil andernfalls ihr Nachwuchs ausgegrenzt wird. Es wäre auch billiger für die Eltern einmal eine Schuluniform zu kaufen, anstatt Markenklamotten kaufen zu müssen. Viele meinen es ist wichtig nach dem Charakter beurteilt zu werden, nicht nach dem Äußeren. Das sogenannte "Was-ziehe-ich-an-Problem" bei den Mädchen würde auch geringer: sie bräuchten nicht jeden Tag stundenlang vor dem Kleiderschrank zu stehen, sondern würden einfach die Schuluniform anziehen. Wissenschaftler meinen dass, wenn jeder das Gleiche anhätte wäre die Klassengemeinschaft größer. Durch Schuluniformen könnte man besser Schulfremde erkennen und somit würde die Kriminalität an Schulen zurückgehen. Die Debatten um Kopftuch, bauchfreies T-Shirt oder zu tiefes Dekolletee würden auch wegfallen.
Bei den Gegnern der Schuluniform kommt oft als Argument die Einschränkung der Persönlichkeit des Menschen. Viele meinen sie hätten keine Chance ihren eigenen Kleidungsstil zu entwickeln und es wäre langweilig jeden Morgen das Gleiche anzuziehen. Ein wichtiger Grund gegen die Schuluniformen ist, dass der Konsumterror nur verlagert wird. Wenn das Geld, das man hat, nicht durch die Kleidung gezeigt werden kann, wird es über das Tragen von teueren Uhren oder von exklusiven Schmuck gezeigt. Nachmittags bleibt alles so wie es sonst ist,
da alle wieder ihre normalen Klamotten tragen. Folglich wird es immer Unterschiede zwischen den Schülern geben, da sie weiterhin unterschiedliche Schuhe, Schulranzen und Sportsachen haben werden. Außerdem ist die Anschaffung von Schuluniformen kostspielig und dazu kommen noch die Preise der Kleidungsstücke, die man nachmittags trägt. Schuluniformen haben auch unterschiedliche Qualität und so wäre wieder eine Teilung zwischen den Reichen und den Armen. Man kann den Uniformen sofort ansehen, welche Schule man besucht. Dann wäre es vielleicht einem nicht sehr selbstbewusstem Hauptschüler peinlich gegenüber einem Gymnasiasten. Viele meinen, sie würden sich in ihrer eigenen Kleidung besser fühlen. Da eine Schuluniform oft kaputtgehen kann, manche der Schüler gerade im wachsen sind und man die Uniform jeden Tag waschen müsste wäre es sinnvoll mehrere Schuluniformen zu besitzen- was sich "Arme" nicht leisten können. Außerdem verleitet nicht nur die Kleidung, sondern auch das Benehmen der Schüler zu Mobbing. Und da gibt es noch den Aspekt, dass nicht alle gleich gut in dieser Uniform aussehen würden und somit verspottet werden.
Fest steht jedenfalls, dass man die Schüler nicht hundertprozentig zufrieden stellen kann. Es wird immer Schüler geben, die sich über die Einführung freuen werden und andere, die sich dadurch enorm eingeschränkt fühlen werden. Es wäre besser den Kindern von klein auf beizubringen, dass es gleichgültig ist welche Kleidung man trägt und welchen sozialen oder finanziellen Standard man hat.