Von Teo L., 8c, Theodolinden-Gymnasium
Schon seit fünf Jahren lebe ich in Deutschland, seitdem ich aus Korea hier hergezogen bin . Wenn ich in den Jahren an meine Schulleistungen zurückdenke, die sehr unbefriedigend waren, frage ich mich, ob man mir überhaupt geholfen hat, meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Eigentlich war dies kaum der Fall und das ist das Problem in Deutschland: Die fehlende Förderung von Migrantenkindern, um die neue, deutsche Sprache wirklich fundamental zu lernen. Das ist auch ein Grund für die schlechten Pisa-Leistungen.
So z.B. gibt es wenige türkische Jugendliche, die das Abitur bzw. überhaupt das Gymnasium schaffen.
Das sollte geändert werden, aber wie? Darüber spreche ich mit
Chiara Gerer, 16 Jahre, die die 10. Klasse des Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) besucht.
Bist Du in Deutschland geboren?
Ja, in München.
Mein Vater ist halb Italiener, halb Deutscher, meine Mutter ist Brasilianerin . Zuhause habe ich mit meiner Mutter nur portugiesisch geredet, mit meinem Vater nur Deutsch.
Hattest Du Probleme mit der Sprache in der Schule?
Ich selber nie, aber mein Bruder schon. Er ist selbständig auf eine Sprachenschule gegangen.
Von Schule der aus geschickt?
Ja von der Lehrerin aus.
Tja, bei mir war es so, dass mein Lehrer mir empfohlen hatte, gleich in die Hauptschule zu gehen, was mir
nicht gefallen hat, aber mehr Alternativen hat er mir nicht genannt. Auch nicht, in eine Sprachschule zu gehen, von der ich damals gar nicht wusste, dass es so etwas gibt und das finde ich jetzt persönlich schade.
Hat sie dir denn wenigsten etwas gebracht?
Ja, er hat keine Probleme mehr in Deutsch.
Was denkst Du persönlich?
Meiner Meinung nach werden Ausländer viel zu wenig gefördert, es ist doch sehr positiv, wenn man mehrere Sprachen spricht, die meisten Lehrer interessiert das aber nicht, sondern Sie wollen nur, dass das Deutsch entsprechend gut ist. Das finde ich schade, weil es doch sehr nützlich auch im Beruf später ist mehrere Sprachen fließend zu sprechen.
Wie könnte ein solcher Unterricht bzw. eine Förderung aussehen ?
Schwierig, meistens werden die Ausländerkinder gleich in die Hauptschule geschickt, auch wenn sie eigentlich viel zu intelligent dafür sind. Die Lehrer schauen nur auf die Sprache.
Am besten wären von der Schule angebotene Extra- Stunden oder eigene Förderklassen je nach Bedarf für mehrere Kinder. So könnten zum Beispiel diese aus verschiedenen Schulen in der Nähe oder aus einer Schule in einer Klasse in der Sprache gefördert werden. Die Probleme sind ja doch sehr ähnlich.
Außerdem wäre es toll, wenn die Lehrer diesen Kindern mehr Anerkennung und Interesse entgegen bringen würden.
Grundsätzlich, wenn Bedarf nach Förderung besteht, sollte es auch die Möglichkeit dazu geben, auch gerne nachmittags.
In vieler Hinsicht bin ich auch der Meinung, aber wie sollte man das denn finanzieren? Der Staat hat doch eh wenig Geld für diese Dinge, gerade eine Förderung?
Dennoch sollte dafür eigentlich Geld zur Verfügung stehen.
Aber eine Lösung wäre für dies vielleicht wäre „freiwillige“ Lehrkräfte, einzustellen oder über Spenden zu finanzieren.
Außerdem kann man Lehrer nicht auffordern mehr Interesse zu zeigen, dass müsste von ihnen selbst kommen.
Sicher gut wäre auch wenn das Ministerium die Lehrer entsprechend
ausbildet, weil Sprachen und Kulturen in unserer globalen Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen.