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Der Besuch des Konzentrationslagers Dachau ist unverzichtbarer Teil der Exkursionen im Fach Geschichte, die am Theodolinden-Gyrnnasium schon seit Jahrzehnten durchgeführt werden. Durch direkte Konfrontation mit dem Ort und den Zeugnissen brutaler Menschenverachtung wird der Unterricht zum Nationalsozialismus vertieft. Die Erinnerung an die Verbrechen und die Leiden der Opfer sind Teil der deutschen Geschichte. Auch die Grundlagen unserer Demokratie mit der zentralen Bedeutung der Menschenrechte werden verständlich. Bewußtseinsbildung und Wertevermittlung sind in der Schulrealität hohe Ziele, hier sind sie ganz offensichtlich gegeben.
Das Bayerische Kultusministerium stellt mit einer Reihe von Lehrkräften, die eine Führung vor Ort vornehmendie überzeugenden Experten. Deshalb haben wir eigene Führungen seit langem verzichtet. Eine Besichtigung zusammen mit ehemaligen Insassen, die vor zwanzig Jahren noch von Kollegen veranstaltet wurde, ist leider nicht mehr möglich.
Die Landeshauptstadt München stellt für die Klassen kostenlos die Omnibusse. Die Organisation habe ich als Fachbetreuer übernommen. Die Geschichtslehrer bereiten mit Themen wie "SS-Staat", "Terrorsystem", "Holocaust" etc. den Besuch im Unterricht vor, in der nachfolgenden Stunde werden in der Schule die Eindrücke und Fragen diskutiert.
Seit der Reform des Geschichtslehrplans vor wenigen Jahren wird das III.Reich in der 9.Klasse behandelt. Es ist jedoch nicht sinnvoll, am Ende des Schuljahrs nach Dachau zu fahren, wenn viele Touristen das Gelände besuchen. Im Oktober oder Anfang November ist der geeignete Termin für den Besuch .
Zum Besuch der Gedenkstätte gehören der Rundgang im Gelände mit Erklärungen und Diskussionen.
Etwa ein Zehntel der Schüler hatte vorher privat das KZ besucht. Diese Fahrt beurteilten neun Zehntel als notwendig: "Sie ist notwendig, da es ohne direkten Bezug zum Thema kaum zu verstehen ist, wie grausam es im KZ zuging" (Friederike Herzog 10c).
1997 habe ich eine Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse zeigen, daß die Meinungen und Erfahrungen von Lehrkräften und Schülern in hohem Maße übereinstimmen.
Klaus Mann
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